Portrait Hannelore Hippe
Fotografie: Susanne Schug  

Hanne[lore] Hippe

Hannelore Hippe wurde 1951 in Frankfurt am Main geboren, wuchs zunächst dort und ab ihrem achten Lebensjahr in Köln auf. Sie studierte in Marburg und Heidelberg Germanistik, Philosophie und Politische Wissenschaften. Drei Tage nach ihrem M.A. Abschluss 1976 machte sie sich endlich davon - das hatte sie bereits lange ins Auge gefasst und ließ sich in Irland (Westküste) sowie in England (Sozialistische Republik Süd-Yorkshire, wie man damals Sheffield scherzhaft nannte) nieder, jedoch nicht gleichzeitig.

Sie arbeitete an verschiedenen Universitäten (Sheffield und Bradford) als Dozentin für deutsche Literatur und Landeskunde, gründete ein Alternatives Theater (die freie Truppe »Free Range Theatre«) das allerdings durchaus gleichzeitig, und begann mit ersten Regiearbeiten und Schreibversuchen (s. Anders reisen, Großbritannien, Rowohlt 1983)

Mit kürzeren Unterbrechungen – so absolvierte sie Teile einer Schauspielausbildung an der Schule des Theaters Der Keller in Köln - blieb sie auf den anglo-irischen Inseln bis Mitte der Achtziger Jahre. Ihre nicht reumütige Rückkehr mit ihrem britischen Ehemann wurde durch die damalige Premierministerin Margaret Thatcher entscheidend gefördert. Hippe und ihr Mann Andrew Davies wählten das ihnen vertraute Köln als neuen, alten und vor allen Dingen lustigen Ankerplatz und dort sind sie bis heute geblieben. Allerdings seit 1990 glücklich voneinander geschieden und in Freundschaft vereint. 1985 wurde Tochter Nele geboren, 2017 Enkelin Milla und 2021 Enkel Flynn. Mit initiiert vom neuen (Schwieger) Sohn Robert. Seit 1996 gibt es den Norweger Trygve Kvandal aus Bergen in ihrem Leben und sie genießen Zeit zusammen, am Hardanger Fjord, Kvandals Heimat, in Köln, an der Mosel oder auf Sizilien, das sie lieben. Wie sie beide vermuten, bleibt so ihr unregelmäßiges Zusammensein das Besondere.

Hannelore Hippe besitzt seit Geburt eine starke Affinität zu Wasser, dies könnte man als Konstante in ihrem Leben bezeichnen. Geboren am Main, aufgewachsen am Rhein, wählte sie sich vor fünfzehn Jahren ein Domizil am, wie sie meint, allerschönsten Fluss, der Mosel. So schaut sie von ihrem Haus an der Mittelmosel auf die drei wunderbaren W´s: Wasser, Wald, Wein und hält das für ein Privileg. Ansonsten erfüllen das Bedürfnis nach vernünftigem Wasser sowohl ihr Lieblingsort Killary Harbour, der einzige Fjord Irlands, als auch der Hardanger Fjord in Westnorwegen mehr als ausreichend.

Hippe lebte einen Großteil ihres bisherigen Lebens mit Tieren. Nach einer frühen Schildkröte, die um ein Haar ein trauriges Ende nahm, das hier verschwiegen wird, teilte sie ihr Leben über die Jahre und Länder mit verschiedenen Katzen. Erst 2003 lernte sie über ihre Tochter Nele ihre langjährige Gefährtin Lucy, eine Terrier Dame kennen. Lucy war neben vielem anderem, Muse und Begleitung zu Lesungen und ihr Abschied vor zwei Jahren, auch hochbetagt noch mit exzellenter Singstimme ausgestattet, macht sie bis heute traurig.

Früher:
Nach meiner Rückkehr aus England leitete ich noch zwei Theaterregiearbeiten in Köln, hatte 1986 einen Gastauftritt in der damals brandneuen »Lindenstraße«, als Krankenschwester mit haarsträubender Frisur, entschied mich dann jedoch leichten Herzens für den Journalismus und das Schreiben. Nicht wegen der Frisur.

Über dreißig Jahre lang habe ich für die gesamte ARD primär im Bereich Hörfunk weit über einhundert Features geschrieben und als Regisseurin produziert. Die Themen waren im Bereich Kultur, Umwelt und Gesellschaft angesiedelt. Landesschwerpunkte bildeten dabei Irland, Großbritannien, Norwegen, Island und tatsächlich auch einmal Italien.

Seit 1988 kamen Hörspiele und Kurzgeschichten dazu.1992 erhielt ich den Kinderhörspielpreis von Terre des Hommes. Journalistische Ausflüge führten mich auch ins Print (Handelsblatt, FAZ Sonntag, Psychologie Heute, Emma) und zum Fernsehen (Arte) Bis heute blieb ich dem Hörfunk am stärksten verbunden. Auch wenn ich seit 2015 nur noch selten journalistisch tätig bin.

Seit 1995 bildete ich Journalisten in Deutschland (Volontärsausbildung der Deutschen Welle) und in der ganzen Welt aus. Einsätze führten mich häufig in die Ukraine, aber auch nach Kirgistan, Tadschikistan, Malaysia, Pakistan, Georgien, Armenien und nach Ägypten. Ich moderierte beim WDR Hörfunk live Sendungen, TV Kultursendungen (Kanal 4-Huckepack auf RTL) und präsentierte zahlreiche Kulturveranstaltungen in diversen Städten für verschiedene Träger.

Heute:
»Du beschwerst dich, weil dir keiner der Krimis, die du in den Urlaub mitgenommen hast, gefällt? Dann schreib´ dir doch selbst einen!« So könnte man fast die »Initialzündung« nennen, die letztendlich zu meinem ersten Roman führte. Andrew, unsere kleine Tochter und ich waren in Italien in der Sommerfrische und keiner der zahlreichen Krimis, die ich las, riss mich so richtig mit. Da riet mir mein damaliger Mann etwas spöttisch zur selbst getöpferten Eigenproduktion und ein Jahr später habe ich mir gedacht: warum nicht? Seitdem habe ich zahlreiche Romane geschrieben und veröffentlicht. Bis 2021 sind es elf, plus ein Sachbuch über Irland und zwei regionale Ausflüge in die Kulinarik. Heute lebe ich als Schriftstellerin hoch zufrieden und muss mich ab und zu noch kneifen. Stimmt´s wirklich?

Aber bin ich nun Hannelore Hippe – Hanne HippeHannah O´Brien oder Hanne H. Kvandal? Die bin ich alle und damit ich die Leserinnen und Leser nicht verwirre, erkläre ich jetzt etwas genauer, wer was geschrieben hat.